Der Tod ist nicht jedermanns Thema und das Wort Bestattung ist sehr negativ behaftet. Doch ein geheimer und versteckter Ort lässt den Tod nicht mehr so schlimm wirken. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was sich unter der historischen Aufbahrungshalle am Zentralfriedhof 2. Tor befindet? Nicht viele wissen, dass genau dort ein besonderer Ort ist. Nämlich das Bestattungsmuseum, es liegt auf der Hand, dieses Museum ist alles andere als langweilig. Auf 300 Quadratmetern kann man bis zu 250 Ausstellungsstücke begutachten. Es ist wie eine Reise durch die Zeit nur auf „tödliche“ Art und Weise. Man findet unter den zahlreichen Ausstellungsstücken z.B. eine Kutsche für den Leichentransport aus dem vorigen Jahrhundert, zahlreiche Uniformen der üppigen Tracht nach dem spanischen Hofzeremoniell bis zum schlichten Talar der Gegenwart, einen Rettungswecker, einen Klappsarg und noch vieles mehr. Dieses Museum zeigt die Entwicklung des Wiener Bestattungswesens, die Geschichte der Wiener Friedhöfe und die Eigenheiten des „Wiener Totenkults“ vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Man kann das Museum zwar auch alleine erkunden, jedoch sind die Führungen sehr zu empfehlen. Die Guides schaffen durch eine Mischung von informativen Geschichten und ein bisschen Humor ein besonderes Erlebnis. Dieses Thema bzw. dieses Museum ist nicht für jeden etwas, aber der Tod hat in Simmering schon immer eine besondere Rolle gespielt, vor allem durch den Zentralfriedhof und das erste Krematorium
Österreichs, die Feuerhalle.
Ein Muss ist ebenfalls ein Abstecher in den Museumsshop. Die Produkte haben teilweise einen pädagogischen Hintergrund und sollen dabei helfen Kindern auf eine spielerische Art und Weise zu erklären, was z.B. gerade mit der verstorbenen Oma passiert. So findet man z.B. Szenen, die man aus Klemmbausteinen nachbauen kann, T-Shirts und Plüsch Fledermäuse. Natürlich gibt es auch das ein oder andere Produkt, welches einen zum Lachen bringt, wie etwa eine Luftmatratze in Sargform. Hier treffen auf respektvolle Art und Weise der Wiener Schmäh und Pädagogik aufeinander.