Gerade Kinder leiden oft stark unter Allergien und Unverträglichkeiten. Diäten und Therapien helfen bei Beschwerden, Notfallmedikamente verhindern lebensbedrohliche allergische Reaktionen. Dr. Karola Herczeg („Hausärztinnen11“) sagt, wie man damit am besten umgeht.
Kinder leiden besonders unter Allergien
Etwa jedes fünfte Kind leidet an einer Allergie oder an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit und damit an Beschwerden, die seinen Alltag beeinträchtigen. Bei Kindern im Schulalter stehen inhalative Allergien – Pollen- Hausstaubmilben- und Tierhaarallergien – an erster Stelle. Besonders die Pollenallergie ist mit ihrem allergischen Schnupfen und der Bindehautentzündung oft sehr belastend für die Kinder. Sie sind müde und weniger leistungsfähig und fehlen während der Pollensaison öfter in der Schule. Manche entwickeln Asthma und haben Atembeschwerden. Bei Verdacht auf eine Allergie empfiehlt sich eine genaue Diagnose, bei der mittels Hauttest und Blutabnahme festgestellt wird, welche Allergie vorliegt. Für den Akutfall gibt es Medikamente, meist Antihistaminika, die die Beschwerden lindern. Langfristig kann eine allergen-spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, helfen.
Immuntherapie kann helfen
Die Chancen nach einer Immuntherapie, die in der Regel drei Jahre dauert, viel weniger oder gar keine Beschwerden mehr zu haben, stehen sehr gut. Das ist aber vielen Betroffenen häufig gar nicht bewusst, und sie quälen sich Jahr für Jahr erneut durch die Pollensaison. Für die Therapie kommen Kinder ab etwa sechs Jahren in Frage, die zumindest unter mittelgradigen Beschwerden leiden. Wichtig ist aber, bereits vor der Saison an die Therapie zu denken.
Wenn das Essen krank macht
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind zwar keine Allergien, aber trotzdem unangenehm. Kinder reagieren mit Bauchweh und Übelkeit, wenn sie Früchte oder Milchprodukte essen, weil sie Fructose und Lactose nicht gut vertragen. Auch hier ist das Wichtigste eine gute Diagnose und darauffolgend eine entsprechende Diätberatung. Davon, auf Verdacht hin Lebensmittel wegzulassen, halte ich nichts. Diäten sollten immer gut begründet sein und nur bei Erkrankungen durchgeführt werden, die auch wirklich diagnostiziert wurden. Ein Arztbesuch ist daher besonders wichtig, um Betroffenen eine optimale Therapie zu ermöglichen.
