Bezirksvorsteher Thomas Steinhart hat heuer einiges vor. Neben der Neugestaltung des Enkplatzes sind zwei Schulprojekte in Planung und die Stadtentwicklung in Kaiserebersdorf geht in die entscheidende Planungsphase. „sbz – simmering im blick“ sprach mit ihm über die wichtigsten Projekte für Simmering.
„Raus aus dem Asphalt“ lautet das Motto der Stadt Wien. Wo in Simmering wird wieder mehr Natur den Beton verdrängen?
Steinhart: Zwei Projekte sind hier besonders hervorzuheben: die Neugestaltung des Enkplatzes und der Umbau des Vorplatzes Svetelskystraße. Bei beiden Vorhaben war es ein klar geäußerter Wunsch der Bürgerinnen und Bürger, dass weniger Asphalt und Beton und mehr Grünraum geschaffen werden soll. Das setzen wir jetzt bei beiden Projekten dementsprechend um. Damit werden diese beiden Plätze auch klimafit gemacht, da sie im Sommer in Zukunft deutlich kühlere Zonen sein werden als bisher.
Im Bezirk sind auch zwei größere Schulprojekte geplant. Welche sind das genau?
Die Schulen am Enkplatz und in der Molitorgasse werden renoviert und zukunftsfit gestaltet. Durch eine Grundsanierung sind dort künftig moderne Unterrichtsmöglichkeiten gegeben, von der alle Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal profitieren werden.
Das Stadtentwicklungsprojekt Kaiserebersdorf kommt in die „heiße“ Phase. Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Bei den Veranstaltungen der MA 21 Ende Jänner und Anfang Februar gab es viele gute und konstruktive Vorschläge seitens der Bevölkerung. Die Menschen wollen sich aktiv einbringen. Dabei hat sich auch herausgestellt, dass den Bürgerinnen und Bürger der Erhalt des Grünraums in und um Kaiserebersdorf besonders wichtig ist. Daher möchte ich gleich betonen: Es ist nicht geplant, alle Flächen in Kaiserebersdorf zu verbauen. Ganz im Gegenteil, die wertvollen Grünoasen, etwa die Biotope, werden ganz sicher bestehen bleiben. Jetzt geht es einmal um die genaue Bedarfserhebung, was im Raum Kaiserebersdorf in den nächsten 20 Jahren an Wohnraum, Infrastruktur, aber auch an Erholungs- und Grünzonen oder Schulen und Nahversorgern benötigt wird. Das wird in die Planung einfließen. Die Bürgerinnen und Bürger werden immer transparent über den Stand der Dinge in Kaiserebersdorf informiert werden.
Welche Pläne gibt es für den Wirtschaftsstandort Simmering?
Das Industriegebiet Lazarsfeldstraße wird direkt an die S1 angebunden werden. Das bedeutet eine Entlastung der Anrainer vom Schwerverkehr und für die Unternehmer eine schnelle Anbindung an das Hochleistungsstraßennetz. Das erhöht die Attraktivität dieses Betriebsgebiets enorm. Ins ehemalige Unilever-Verteilzentrum wird ein holländisches Unternehmen einziehen. Bemerkenswert ist auch die baldige Fertigstellung der Filmstudios am Wiener Hafen. Damit kommen ganz neue Unternehmen in unsere Region, die der Simmeringer Wirtschaft wichtige Impulse geben werden. Die Wiener Netze werden auch ihre Wasserstoffabfüllanlage erweitern, damit sind wir auch in diesem wichtigen umweltfreundlichen Energiebereich der Zukunft gut aufgestellt.
Weniger gute Nachrichten gibt es für die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinien 72 nach Schwechat. Das Projekt liegt wegen eines Vetos aus Niederösterreich derzeit auf Eis. Wie sehen Sie hier die Realisierungschancen?
Mit dieser Entscheidung schadet Niederösterreichs Verkehrslandesrat Landbauer vor allem der eigenen Bevölkerung, die beim Einpendeln zu ihren Arbeitsplätzen nach Wien dadurch nach wie vor auf das Auto angewiesen ist. Wien ist bereit für den Bau, hat diesen auch mehrmals bestätigt. Die Planung ist auf Wiener Seite bereits abgeschlossen.