Simmerings sozial tätige Vereine und kirchliche Organisationen haben sich vernetzt, um ihre Arbeit besser zu koordinieren und den Bedürftigen im Bezirk rasch und gezielt Hilfe zukommen lassen zu können. Dabei stellen sie das gemeinsame Ziel über Trennendes.
Es kommt heute nicht mehr allzu oft vor, dass sich Menschen unterschiedlicher Religion und aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen gemeinsam zusammenschließen, um ein wichtiges Ziel zu erreichen: den Bedürftigen in Simmering mit Rat und Tat, aber auch mit Geld- und Sachspenden unter die Arme greifen zu können.
Simmeringer helfen zusammen
In Simmering hat dieses Gemeinsame eine langjährige Tradition. Regelmäßig treffen sich Vertreter von Kirchen, Vereinen und karitativen Organisationen zu Abstimmungstreffen, um ihre Arbeit im Bezirk bestmöglich zu koordinieren. Die Teilnehmerliste liest sich dabei wie das Who is Who der Nächstenliebe: Caritas, Volkshilfe, der private Simmeringer Wohltätigkeitsverein D‘nassen Füass“, Cooking for Future, Siedlungstreff Leberberg, Vinci Treff, Simmeringer Bildung, LE-O in Kaiserebersdorf (Lebensmittel und Organisation), die Evangelische Glaubensgemeinschaft, die Pfarre Alt-Simmering, die Pfarre zur göttlichen Liebe, die Pfarre Kaiserebersdorf, die Altkatholische Kirche, die Frei-Aleviten Wien und die Friedensinitiative waren beim letzten Treffen im Amtshaus Simmering Ende des Vorjahres dabei.
D‘Nassn Füass
Besonders stolz sind viele Simmeringerinnen und Simmeringer dabei auf den humanitären Geselligkeitsverein „D‘Nassn Füass“. Fast jeder, welcher den Namen „ D´nassn Füass“ das erste Mal hört, lächelt darüber. Aber hinter diesem Namen verbirgt sich mehr als eine fröhliche Stammtischrunde. Es ist dies ein „Humanitärer Geselligkeitsverein“, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, Behinderten und notleidende Kindern, aber auch Familien in Not zu helfen. Die Entstehungsgeschichte erklärt auch den Namen des Vereins.
Die Legende begab sich folgendermaßen: Nach einem Fußballspiel des FC Simmering Anfang der 1020er Jahre gingen die Zuschauer, darunter auch Kinder, frohgelaunt nach Hause. Plötzlich setzte ein heftiger Platzregen ein und rasch gingen einige Fußballfans in das nächste Gasthaus, auch Kinder suchten Unterschlupf. Als diese zitternd und mit „nassn Füass“, Schuhe trugen damals die wenigsten Kinder, bei der Schank standen, fiel dieser Umstand einer anwesenden Kartenrunde auf.
Von dieser wurde eine Idee geboren, welche in der damaligen schwierigen Zeit nicht selbstverständlich war, nämlich zu helfen. Aber wie? Nachdem diese Herren sich immer beim Stammtisch zu einem Kartenspiel trafen, fassten sie den Entschluss, pro Bummerl Geld in einer Kasse zu sammeln. Im Rahmen einer Weihnachtsfeier sollten sozial bedürftige Kinder, vorwiegend mit Kleidung und festem Schuhwerk, beschenkt werden, um nie mehr „nasse Füass“ zu haben. Dieser Gedanke fand so großen Zuspruch, dass beschlossen wurde, einen Verein zu gründen, um mehr Geld lukrieren und in die Kassa spülen zu können. (Infos: https://www.d-nassn-fueass.at)