Die Wohnhausanlage in der Thürnlhofstraße 20-24 stammt auf den 1970er-Jahren und ist sichtbar in die Jahre gekommen. 2024 startet daher die Generalsanierung. Knapp 26 Millionen Euro werden zur Verbesserung der Bauten investiert.
Aufwändige Sanierung
Die Wohnhausanlage Thürnlhofstraße 20-24 stammt aus der Boomzeit des öffentlichen Wiener Wohnbaus in den 1970er Jahren. Binnen weniger Jahre wurden auf ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen in Simmering Wohnungen für rund 6.800 Einwohner in Betonplattenbauweise errichtet. Was damals eine Innovation und eine deutliche Verbesserung der Wohnsituation bedeutet hat, ist heute ein Sanierungsfall. Seit Jahren haben sich die Beschwerden über Baumängel gehäuft, die Wohnsituation hat längst nicht mehr den aktuellen Standards entsprochen.
2024 ist aber das Jahr des Neuanfangs für die Wohnhausanlage Thürnlhofgasse. Denn heuer startet die rund 26 Millionen Euro teure Generalsanierung der Plattenbauten. Damit die Häuser modernsten Energiestandards entsprechen, werden sie umfassend thermisch saniert. Die Fassaden werden gedämmt, ebenso die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke. Die Fenster werden getauscht, die Dachhaut wird erneuert.
Mehr Komfort für die Mieter
Insgesamt werden acht Personenaufzüge eingebaut, dazu kommen neue Kinderwagen- und Fahrradabstellplätze. Auch die Müllplätze werden so gestaltet, dass sie verschlossen sind, womit auch einer langjährigen Forderung der Mieter entsprochen wird. Die Außenanlagen inklusive der Gehwege werden umfassend instandgesetzt. Durch den Bau einer Tiefgarage verbessert sich auch die Parksituation, gleichzeitig werden so Freiflächen für die allgemeine Nutzung frei.
Klarer Zeitplan
Für die Sanierungsarbeiten wurde seitens Wiener Wohnen ein klarer Zeitplan festgelegt:
• ab 1. Quartal 2024: Sanierung Stiege 1–4
• voraussichtlich ab 3. Quartal 2024: Sanierung Stiege 5–7
• voraussichtlich ab 2. Quartal 2025: Sanierung Stiege 8–13
• voraussichtlich ab 1. Quartal 2026: Sanierung Stiege 14–18
• voraussichtlich ab 3. Quartal 2026: Sanierung Stiege 19–21
• Sanierungsende voraussichtlich Sommer 2027
Gute Kommunikation
Die umfangreichen Bauarbeiten bedeuten zeitweise auch Lärm und Staub. Im Sinne einer aktiven Kommunikation mit den Bewohner*innen gibt es daher ab Jahresanfang 2024 die Möglichkeit, sich im eigens errichteten Info-Container der Wohnhausanlage, über den Fortschritt der Bauarbeiten zu informieren. Hier gibt es auch die Möglichkeit für Beschwerden, sollten den Mietern Probleme durch die Umbauarbeiten erwachsen.
Woher der Name stammt
Die Wohnhausanlage trägt den Namen der im Westen angrenzenden Straße. Seit 1920 wird die Straße nach dem Thürnlhof in Kaiserebersdorf bezeichnet. Im Jahr 1552 schenkte Kaiser Ferdinand I. seinem Unterkoch Michael Pfeiffer zu seinem Haus zusätzlich noch „zwei öde Thürnln“ (Türme), mit welchen Pfeiffer sein Anwesen zu einem Herrenhaus ausbaute und die damit Namensgeber des Hofes wurden. Im Thürnlhof verbrachte u. a. Napoleon die Nacht vor der Schlacht bei Aspern. Nach diversen Besitzer- und Funktionswechseln wird der Hof gegenwärtig als Restaurant verwendet.