Die Stadt Wien stellt ihr Konzept für die Pensionistenwohnheime neu auf. Die „Häuser zum Leben“ sollen moderner und besser in die Grätzeln eingebunden und so offener werden. Das Haus Haidehof in Simmering wird daher neu gebaut.
Mit 30 Standorten und 9.000 Plätzen ist das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP) ein zentraler Faktor in der sozialen Versorgung Wiens. Kund*innen, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, würden tendenziell später und mit einem höheren Betreuungs- und Pflegebedarf einziehen. Die Stadt hat daher eine neue Strategie für die Häuser zum Leben entwickelt und schafft so zusätzliche Pflegeplätze. Dieser Weg sieht die Realisierung moderner, kleinteiliger Einrichtungen vor.
Startprojekt in Simmering
In einem ersten Schritt werden das Haus Haidehof in Simmering sowie das Haus Maria Jacobi in Landstraße in zwei Phasen neu errichtet. Kombiniert mit sozialem Wohnbau und einer stärkeren Einbettung in die Umgebung und deren Nahversorgung schaffen die neuen Häuser einen Mehrwert sowohl für die Bewohner*innen als auch für das jeweilige Grätzl. „Über die Jahre haben sich die Ansprüche geändert. Deshalb gehen wir diesen Weg und schaffen bei Neu- und Umbauten kleine Wohneinheiten, die je nach Bedarf genutzt werden können. Die 30 Häuser zum Leben bleiben an ihren derzeitigen Standorten bestehen“, erklärt Sozialstadtrat Hacker. Durch die Neuausrichtung würden bis 2030 insgesamt 450 zusätzliche Pflegeplätze geschaffen. In der mobilen Pflege werde der Schlüssel für den Kostenbeitrag verändert, dadurch werde jede dritte Leistungsstunde in der Heimhilfe und Hauskrankenpflege kostenlos werden, kündigte Hacker an. Außerdem werde maximal auf zwei Drittel des Pflegegeldes zurück gegriffen, wodurch ein Drittel des Pflegegeldes bei den Kund*innen verbleibe.
Neubau Haus Haidehof
Der Neubau des Hauses Haidehof sieht 280 Plätze vor – 140 Pflegeplätze und 140 Plätze für betreutes Wohnen und andere Wohnformen. Angestrebt wird zudem die Integration eines Primärversorgungszentrums in das Haus, das die ärztliche, pflegerische und therapeutische Versorgung im Grätzl nachhaltig verbessern wird. Im angrenzenden sozialen Wohnbau wird im Erdgeschoß ein Generationenklub errichtet, der nicht nur Senior*innen offensteht. Dadurch werden sowohl das soziale Angebot als auch die Gesundheitsversorgung in der Umgebung verbessert. Die Arbeiten am Standort Haidehof beginnen im Herbst 2024, die Fertigstellung ist für 2028 geplant.
Gut für Simmering
Bezirksvorsteher Thomas Steinhart: „Ich bin sehr erfreut über die neue Strategie für die Häuser des Lebens und die Entscheidung der Stadt, das Haus Haidehof neu zu bauen. Dieses Haus wird gemäß den neuesten Anforderungen errichtet und wird das soziale Angebot sowie die Gesundheitsversorgung in der Umgebung erheblich verbessern.“
30 Standorte werden modernisiert. Insgesamt werden bis 2040 30 Standorte von „Häuser zum Leben“ nach und nach umgebaut und modernisiert. Während das Haus Haidehof in Simmering und das Haus Maria Jacobi in Landstraße neu gebaut werden, reichen bei anderen Standorten Adaptierungen. Die bereits laufenden Umbauarbeiten in den Häusern Föhrenhof, Trazerberg und An der Türkenschanze werden finalisiert. Sanierungs- und Umbauarbeiten soll es in der ersten Phase auch für die Häuser Margareten, Neubau und Alszeile geben. Versprochen wurde den Bewohnern, bei den Bauarbeiten besonders darauf zu achten, dass die Belastung so gering wie möglich sei.